Projekt

Projektbeschreibung

In dem Verbundprojekt „Zusammenhalt hoch drei“ untersuchen und stärken die Stadt Erkelenz, der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler und die ILS Research gemeinsam die Daseinsvorsorge und den sozialen Zusammenhalt in Orten, die sich aufgrund von Strukturwandelprozessen in bedeutenden Umbruchsituationen befinden. Exemplarisch dafür steht das Rheinische Braunkohlerevier mit den ausgewählten Ortschaften Venrath, Kaulhausen, Holzweiler und Morschenich sowie die Neuorte Kuckum (Neu), Keyenberg (Neu), Ober- und Unterwestrich (Neu), Beverath (Neu).

In dem Forschungs-Praxis-Projekt sollen von September 2021 bis August 2024 wesentliche Elemente der sozio-kulturellen Daseinsvorsorge gestärkt werden. Daseinsvorsorge wird hierbei aus Perspektive der Nutzer:innen als ein gemeinsames Handeln vieler Akteure mit der Bewohnerschaft betrachtet, mit dem Ziel, die Lebensqualität vor Ort zu erhalten und/oder zu verbessern. Die Projektdurchführenden sehen im sozialen Zusammenhalt die Grundvoraussetzung für eine gemeinsame Erhaltung und Verbesserung der Daseinsvorsorge. In den Ortschaften werden dafür analoge, digitale und moderierende Strategien zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts (Zusammenhalt³) kombiniert.

Die Bewohner:innen in den betroffenen Ortschaften sollen aktiv sowohl beim Transformations- als auch am Forschungsprozess beteiligt werden. Dabei werden verschiedene Forschungsmethoden wie Interviews, Befragungen und Workshops genutzt. Über verschiedene Begegnungsformate und ‑anlässe sollen die beteiligten Kommunen und deren Bewohner:innen darin gestärkt werden, die Voraussetzungen für ein sozial stabiles Zusammenleben zu schaffen, das sich positiv auf zentrale Bereiche der Daseinsvorsorge auswirkt.

Neben den Verbesserungszielen vor Ort sollen auch andere Kommunen und Regionen von den Erfahrungen des Projekts lernen – und profitieren! Das Vorhaben wird gemäß den übergeordneten Zielen der Förderrichtlinie „Kommunen Innovativ“ in einem Prozess transdisziplinärer und transferorientierter Forschung erfolgen. Die Verbundpartner erarbeiten daher im Projekt eine Orientierungshilfe für eine partizipatorische, integrierte und nachhaltige Siedlungsplanung in Räumen, die vor besonderen Herausforderungen stehen. Sie erstellen einen Ratgeber für andere Kommunen und Regionen, wie Akteure den Zusammenhalt gemeinsam mit der Bewohnerschaft selbst dann stärken können, wenn sie gleichzeitig andere existentielle Herausforderungen (Schrumpfung, Demografischer Wandel, Strukturwandel etc.) zu bewältigen haben. Der Ratgeber wird ergänzt um themenspezifische Leitlinienkataloge sowie einen Film, der die methodische Vorgehensweise dokumentiert.

Vorgehensweise im Projekt

Klicken Sie hier, um eine kurze Erklärung über die verwendeten (Fach-)Begriffe zu lesen.

Ziel des Projektes ist die Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Dazu werden zwei Projekt-Fahrpläne aufgestellt. Der lokale Fahrplan kombiniert analoge, digitale und moderierende Strategien (Zusammenhalt³) in den Untersuchungsräumen. Der überörtliche Fahrplan besteht aus einem Ratgeber und Leitlinien für andere Kommunen und Regionen, wie sie den Zusammenhalt auch unter erschwerten Voraussetzungen stärken können.


Zur Stärkung und Entwicklung des Zusammenhalts sind Begegnungen unerlässlich. Für solche Begegnungen werden drei wesentliche Voraussetzungen geschaffen:

(1) Analoge Begegnungszentren als Identifikationsorte und Ausgangspunkte zur Gewährleistung der soziokulturellen Daseinsvorsorge.

(2) Digitale Begegnungsorte und Angebote (z.B. eine gemeinsame Website, App, Newsletter) als Ergänzung und Multiplikatoren, damit eine möglichst breite Bewohnerschaft dauerhaft erreicht werden kann.

(3) Moderierende und mobilisierende Akteure: Ideen- und Impulsgeber von außen und (vor allem) von innen, die Daseinsvorsorge als eine gemeinsame Verantwortung betrachten und hierfür weitere Potentiale in der Bewohnerschaft mobilisieren.